Nachhilfeunterricht oder heilpädagogische Lernförderung
Die kindzentrierte und schulergänzende Lernbegleitung kann in Form eines Nachhilfeunterrichtes oder als heilpädagogische Lernförderung erfolgen. Sie dient zur individuellen Unterstützung, indem mathematische und sprachliche Basisfertigkeiten erfasst, analysiert und trainiert werden. Die sprachlichen Grundfertigkeiten bestehen aus Hörverstehen, Sprechen, Leseverstehen sowie Schreiben und sind eng mit einem erfolgreichen schulischen Lernen verknüpft.
Die Lernsequenzen im Nachhilfeunterricht oder im heilpädagogischen Förderunterricht beinhalten unterschiedliche Lernmethoden. Auf den persönlichen Lernstand bezogene Lernstrategien und Arbeitstechniken können sowohl Erfolgserlebnisse, die Selbstwirksamkeit als auch die Freude am Lernen begünstigen. Deshalb werden in beiden Lernangeboten diagnostische Gespräche angewendet, welche einerseits die Denkwege des Lernenden offenlegen, andererseits zur Ergänzung weiterer Beobachtungen dienen und nebst den Ergebnissen einer standardisierten Lernstandserfassung zusätzliche Erkenntnisse liefern.
Die beiden kompetenzorientierten Angebote werden bei Bedarf kombiniert umgesetzt.
Nachhilfeunterricht in allen Fächern
Der Nachhilfeunterricht ermöglicht den SchülerInnen bis Ende 7. Schuljahr
- Wissenslücken innerhalb eines spezifischen Unterrichtsstoffs zu schliessen
- ihre Leistungen zu steigern
- die Basisfähigkeiten sowie die erforderlichen Fertigkeiten gemäss Lehrplan 21 für die darauffolgenden Schuljahre zu festigen.
Für SchülerInnen mit Lernproblemen kann der Nachhilfeunterricht in Verbindung mit Lerncoaching erfolgen: Die Aufarbeitung vorhandener Wissenslücken wird mit der Arbeit an grundlegenden Lernproblemen verbunden, indem
- Lernstrategien, Lerntechniken und eine selbstständige Lernorganisation erarbeitet werden
- das Selbstvertrauen aufgebaut wird
- die Konzentration sowie die Merkfähigkeit trainiert werden.
Heilpädagogische Lernförderung
Das heilpädagogische Angebot richtet sich sowohl an Kinder ab dem Kindergartenalter als auch an Lernende mit besonderem Bildungsbedarf und unterstützt
- den Wortschatz und Satzbau
- die phonologische Bewusstheit
- die Lesefertigkeiten und das Textverständnis
- die Schreibfertigkeiten (Schreibwortschatz, Schreibflüssigkeit, Textverfassung, Rechtschreibung, Grammatik)
- die kommunikativen, integrativen und kooperativen Fähigkeiten
- das vernetzte und reflektierte Denken
- die mathematischen Kompetenzen (Rechenwege ermitteln, Strategien entwickeln, Automatisierung zur Entlastung des Kurzzeitgedächtnisses, Lerngegenstand enaktiv, ikonisch und symbolisch erfassen)
- den Selbstausdruck und die Konfliktfähigkeit
- die Selbständigkeit
- die Arbeitsorganisation
- die Selbstreflexion
Ebenso kann die Entwicklung von
- Selbstregulation
- sozial-emotionalen Kompetenzen
- Handlungssicherheit
- Selbst- und Fremdwahrnehmung
oder die Stärkung der
- Aufmerksamkeit (Fokussierung / Konzentrationssteigerung)
- Frustrationstoleranz
- Motivation
- Ausdauer
zu einem wachsenden Selbstvertrauen beitragen. Die Verbesserung des Arbeitsgedächtnisses, der Impulskontrolle und der kognitiven Flexibilität stellt einen wesentlichen Bestandteil des Fördersettings dar (Förderung der exekutiven Funktionen).
Die heilpädagogische Lernförderung berücksichtigt sowohl fein- als auch grafomotorische Fähigkeiten sowie die visuelle, auditive und taktile Wahrnehmung:
- die klare Handdominanz
- die Stift- und Sitzhaltung
- die Scherenhaltung mithilfe verschiedener Übungen sowie Bastelaufgaben (Falten, Leimen, Kneten etc.)
- die Differenzierung, Lokalisierung, Interpretation, Speicherung auditiver Reize
- die Erkennung, Unterscheidung, Interpretation visueller Reize (Figur-Grund-Differenzierung, visuomotorische Koordination, Wahrnehmungskonstanz, Wahrnehmung der Raumlage und räumlicher Beziehungen)
- die Umwelt erfahren, be-greifen, ertasten, erfassen, erfühlen (mit den Händen erschaffen, formen und gestalten)
“Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.”
Rumi